Das Bordeaux-Gebiet zählt zu den berühmtesten Weinanbaugebieten in Frankreich. Und dabei handelt es sich sogar um das weltweit größte, zusammenhängende Weinanbaugebiet. Mehr als 100.000 Hektar Rebfläche definieren das Bordeaux-Gebiet, welches jährlich 660 Millionen Liter Rotwein zur Verfügung stellt. In diesem Ratgeber wollen wir alles Wissenswerte rund um das Thema Bordeaux-Weine zusammenfassen.
Der berühmte Bordeaux-Rotwein wird in der Regel aus drei verschiedenen Rebsorten gewonnen:
- Cabernet Franc
- Merlot
- Cabernet Saufignon
Malbec und Petit spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle.
Das Anbaugebiet prägt die Spitzenweine
Das riesige Anbaugebiet verdankt seinen Namen der Stadt Bordeaux. Schon seit über 2.000 werden in Bordeaux Rotweine produziert. Die komplette Region wird in fünf Anbaugebiete unterteilt. Diese unterscheiden sich stark voneinander, weshalb auch die einzelnen Weine einen unterschiedlichen Charakter aufweisen. Die Region wird durch Berge und dem Fluss Garonne geprägt. Deshalb wachsen die Reben mal auf Sand- und Kiesablagerungen, mal auf Kalkstein und mal auf Lehmboden. Der nahegelegene Atlantik bringt ein mildes Klima mit sich, welches die Produktion der Bordeaux-Weine begünstigt. Da das Wetter jedoch von Jahr zu Jahr schwankt, bringen auch die Reben bei jeder Ernte unterschiedliche Charaktere hervor.
Charakter und Eigenschaften von Bordeaux-Weinen
Bei den Bordeaux-Weinen handelt es sich in der Regel um ein Cuvée aus mehreren Rebsorten. Der Begriff bedeutet übersetzt: Inhalt des Gärbehälters. In ein Cuvée fließen mindestens zwei Rebsorten ein. Es können aber auch drei, vier oder fünf Rebsorten im Gärbehälter landen. Ein junger Bordeaux-Wein zeichnet sich durch seine rubinrote Farbe aus und erinnert damit an schwarze Johannisbeere, Zedernholz und Pflaumen. Der Bordeaux-Wein ist in den ersten Jahren sehr trocken. Mit der Zeit verliert er etwas an Farbe, die Tannine werden weicher und der Wein wird insgesamt heller. Die großen Bordeaux-Weine haben eine Reifezeit von mindestens 20 Jahren. Erst nach diesem Zeitraum können sich die Aromen vollständig entfalten, damit der Wein geschmacklich seinen Zenit erreicht.
Was macht den Spitzenbordeaux aus?
Nicht nur das milde Klima begünstigt den Weinanbau. Auch das außergewöhnliche Territorium unterstützt die Produktion von Spitzenweinen. Außerdem muss eine strenge Ertragsreduktion eingehalten werden. Das bedeutet: Maximal 45 hl/ha. Eine restriktive Auslese ist ebenfalls unabdingbar. Und nicht zuletzt kommen auch nur alte Reben für den „Grand Vin“ in Frage. Dies liegt daran, dass die alten Reben ein tieferes Wurzelwerk aufweisen und somit kleinere Beeren geerntet werden können, welchn einen konzentrierten Saft abgeben. Aber auch die Wahl des besten Lesezeitpuntes stellt eine wichtige Komponente im Weinberg dar. Sind die Beeren dann erst einmal geerntet, kommt es auf die Erfahrung des Kellermeisters an, wenn es um die Verarbeitung geht. Dafür kommt modernstes Equipment zum Einsatz. Für den Weinausbau werden ausnahmslos neue Barriquefässer mit einem Volumen von 225 Liter eingesetzt.
Wie sieht die optimale Trinktemperatur aus?
Rotweine sollen nur bei Zimmertemperatur getrunken werden. Diese Weisheit ist allgemein bekannt, hält sich seit vielen Jahren und stimmt sogar. Zumindest, wenn man Jahrhunderte vor unserer Zeit gelebt hat. Zu der Zeit, in der diese „Faustregel“ aufgestellt wurde, kletterte die Zimmertemperatur so gut wie nie über 18 Grad. Die heutigen Zimmertemperaturen sind dagegen mit 22 bis 24 Grad deutlich zu warm. Bordeaux-Weine sollten nicht über 18 Grad serviert werden. Noch besser sind 16 Grad für die optimale Trinktemperatur.
So wird der Bordeaux richtig serviert
Ist der Wein zu kalt, kann er sein Bouquet kaum bis gar nicht entfalten. Ist der Bordeaux dagegen zu warm, kann es passieren, dass dieser oxidiert und die Aromen zerstört werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der Bordeaux langsam seine Serviertemperatur erreicht. Auf diese Weise lässt sich der unerwünschte Temperaturschock vermeiden.
Die richtige Lagerung ist entscheidend für ansprechende Aromen
Bordeaux-Weine sollten ganzjährig eine konstante Lagerungstemperatur von 12-14 Grad aufweisen. Wird dieser Wert überschritten, kann es passieren dass sich der Wein schnell weiterentwickelt. Die Luftfeuchtigkeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese sollte konstant bei 70 bis 80 Prozent liegen. Sonst kann es schnell passieren, dass entweder der Korken, das Etikett oder beides anfängt zu faulen. Eine gedämpfte Beleuchtung stellt ebenfalls ein wichtiges Kriterium bei der Weinlagerung dar. Neonlicht sollte dabei unbedingt vermieden werden.
So wird der Weinkeller richtig organisiert
Der ideale Weinkeller weist einen Boden aus gestampfter Erde auf. Außerdem bedarf es einer kleinen Belüftungsöffnung, welche nach Norden ausgerichtet ist. Der Weinkeller sollte keinesfalls Vibrationen ausgesetzt sein. Wer keinen Keller hat, kann alternativ auch einen Weinklimaschrank nutzen. Dieser fungiert wie ein richtiger Weinkeller, ist aber deutlich kompakter und kann somit nur eine begrenzte Anzahl an Flaschen aufnehmen. Die einzelnen Flaschen sollten im Liegen gelagert werden. Dazwischen gilt es, einen ausreichenden Abstand einzuhalten. Nur so kann die Luft dazwischen optimal zirkulieren. Beim Einkauf am besten darauf achten, dass der Wein nicht während Hitze oder Frosttemperaturen transportiert wird.
Für alle, die sich noch näher mit dem Thema Weine aus Bordeaux, Weinregionen & Co beschäftigen möchten, bietet der umfassende Ratgeber auf Weinonaut weitere Tipps und Informationen zu bekannten Jahrgängen und beliebten Weingütern.